Gestern vormittag um 10:00 Uhr Ortszeit in Cupertino (19:00 Uhr deutscher Zeit) stellte Apple der Welt erneut neue Produkte vor. Wir analysieren die vorgestellten Produkte und Neuerungen in Bezug auf den Nutzen für Geschäftskunden.

Das unglaubliche neue iPhoto, iMovie und GarageBand.

Zuerst zeigte Apple iLife ’11. iLife ist Apples Mediensuite und bei jedem Mac gratis dabei. Anders als zuvor spekuliert, sind die beiden Programme iWeb sowie iDVD weiterhin enthalten; sie wurden jedoch nicht weiterentwickelt. iWeb findet Verwendung beim Erstellen von Webseiten; iDVD erstellt DVD-Material inkl. Menüs und brennt dieses anschließend.

iPhoto ist eine professionelle Bilderverwaltung, die Fotos importiert und sie nach Ereignissen, Gesichtern und Orten sortiert sowie rudimentäre Retusche ermöglicht. Neue Funktionen in iPhoto ’11 sind ein Vollbildmodus zum leichteren und ungestörteren Betrachten, Editieren, Verwalten und Teilen der Fotosammlung; Verbesserungen beim Teilen von Bildern und Alben via Facebook oder E-Mails; neue Slideshow-Themen; bessere Möglichkeiten, Fotobücher zu gestalten und erstmals die Möglichkeit, Letterpress-Karten drucken zu lassen.

Die Vorteile für geschäftliche Nutzer liegen auf der Hand; nicht nur Fotografen profitieren von den neuen Möglichkeiten. Viele Handwerker, aber auch Ärzte und andere Berufsgruppen speichern digitale Bilder ihrer Arbeiten. Im Vollbildmodus fällt es leichter, sich zu konzentrieren, wodurch Arbeitsabläufe schneller gelingen. Durch die vereinfachte Verwaltung sowie das  lässt sich nun viel Zeit einsparen.

iMovie ist ein leicht zu bedienendes Videoschnittprogramm. Es beherrscht den Umgang mit HD-Material ebenso wie die Greenscreen-Technik. Effekte verfremden das Bild, Übergänge zwischen einzelnen Szenen sowie Titeleffekte sind möglich. Außerdem kann es die Videos stabilisieren und Wackler verschleiern. Neu in iMovie ’11: Die Audiobearbeitung ist deutlich detailreicher; Effekte können mit einem Klick hinzugefügt werden; Szenen können nach der Anzahl der Personen sortiert werden; außerdem sind nun neue Sport- und Nachrichtenthemen enthalten und es ist nun möglich, Filmtrailer zu erstellen.

Sind Grundkenntnisse im Umgang mit dem Betriebssystem vorhanden, fällt auch das Erstellen von Filmen mit iMovie ’11 leicht. Viele Unternehmen sind heutzutage mit einer eigenen Internetpräsenz vertreten; manche nutzen Social Media oder Video-Platformen, wie z.B. YouTube oder Vimeo, um mit Ihren Kunden und Interessenten in Kontakt zu bleiben. Mit iMovie ’11 sollte es nun den meisten Unternehmen möglich sein, ohne große Kosten selbst ein paar kleine Filmchen über sich zu erstellen und so beispielsweise Tagesabläufe öffentlich zu machen (was die Authentizität eines Unternehmens deutlich steigern kann), Imagefilme zu erstellen oder neue Produkte vorzustellen.

GarageBand ist eine Software zur Produktion von Musik. Außerdem ist es möglich, Instrumente zu lernen oder vorhandenes Können zu überprüfen. Neu in GarageBand ’11 sind Flex-Time sowie Groove-Anpassung, zwei Werkzeuge, die dabei helfen, im Takt zu bleiben und sämtliche Spuren (Instrumente) an einer Masterspur (z.B. Schlagzeug) auszurichten; neue Gitarren-Amps und Stompbox-Effekte; die Funktion „Wie gut habe ich gespielt?“ sowie neue Übungen für Klavier und Gitarre.

Außer für Unternehmen, die etwas mit Musik zu tun haben — beispielsweise Produzenten oder Tontechniker — klingt das Ganze ziemlich unspannend. Ist es aber nicht, denn nichts bringt mehr Spaß, als während der Mittagspause nicht gelangweilt in der Kantine oder gar am eigenen Schreibtisch zu sitzen, sondern aktiv zu sein. Sportangebote, ein Pool im Keller u.v.m. haben sich in den vergangenen Jahren als gewinnbringend erwiesen. Probieren Sie es doch einmal mit Musik! So fördern Sie nicht nur den Zusammenhalt Ihrer Mitarbeiter, sondern auch die Kreativität. Ihre Mitarbeiter können während der Pausen ein Instrument (zurzeit Gitarre sowie Klavier) lernen und ihr Können perfektionieren und den aktuellen Kenntnisstand überprüfen.

Preise, Verfügbarkeit, Systemvoraussetzungen: iLife ’11 ist ab sofort für 49 Euro inkl. MwSt. (41,18 Euro exkl. MwSt.) erhältlich. Eine Familienlizenz für 79 Euro inkl. MwSt. (66,39 Euro exkl. MwSt.) kann auf bis zu fünf Macs in einem Haushalt installiert werden. iLife ’11 setzt Mac OS X 10.6.3 oder neuer, einen Intel-Mac, 1GB RAM, ein DVD-Laufwerk für die Installation und 5 GB freien Speicherplatz voraus. Die vollständigen Systemvoraussetzungen und weitere Informationen zu iLife ’11 findet man unter www.apple.com/de/ilife.

Sag hallo zu FaceTime für den Mac.

Mit dem iPhone 4 kam mobile Videotelefonie wieder in Mode. Auf dem Mac gibt es zwar die Möglichkeit, in iChat Videotelefonie zu betreiben, aber dann kann keiner der beiden Teilnehmer unterwegs sein.

Mit FaceTime für den Mac können Sie eine schnelle Videoverbindung zu einem Mitarbeiter außerhalb Ihrer Räumlichkeiten herstellen. Eventuell haben Sie einen Mitarbeiter gesandt, für Sie ein Outfit für das nächste Meeting zu kaufen. Oder Sie möchten wissen, wie der aktuelle Stand auf der Baustelle ist. Nutzen Sie einfach FaceTime für den Mac und rufen Sie Ihre Mitarbeiter an!

Umgekehrt ist es natürlich auch möglich, mit der Zentrale Rücksprache zu halten. Wenn einer Ihrer Techniker bei einem Kunden nicht weiter kommt und möchte, dass Sie sich das Hardware-Problem mal kurz anschauen, ruft er Sie an und aktiviert die Rückkamera seines iPhones.

Zurzeit benötigt man ein iPhone 4 bzw. einen iPod Touch der 4. Generation und eine Verbindung zu einem WLAN-Netz. In den kommenden Monaten kann sich das aber ändern, sodass die oben aufgeführten Möglichkeiten natürlich nur beispielhaft zu verstehen sind.

Preise, Verfügbarkeit, Systemvoraussetzungen: FaceTime für den Mac setzt Mac OS X Snow Leopard voraus; eine Beta-Version kann ab sofort kostenlos unter www.apple.com/mac/facetime heruntergeladen werden.

Stark wie Mac OS X. Magisch wie das iPad.

Die 8. Hauptversion des Apple-Betriebssystems wird Lion (deutsch: Löwe) heißen und einen Teil des iOS-Konzepts zurück zum Mac bringen. Apple hat eine kleine Auswahl der neue Funktionenen bereits vorgestellt, darunter den Mac App Store, welcher Mac-Apps auflistet (ähnlich iTunes), mit einem Klick installiert und automatisch auf dem neuesten Stand hält; LaunchPad, welches funktioniert wie die Homescreens der iOS-Geräte; systemübergreifende Unterstützung für Programme im Vollbild; sowie Mission Control, das Exposé, Dashboard, Spaces und Vollbild-Applikationen vereint, alle laufenden Programme in einer innovativen Ansicht darstellt sowie die sofortige Navigation an jede Stelle des Systems ermöglicht.

Launchpad sowie Mission Control vereinfachen die Navigation, das Starten von Programmen, Auffinden von Fenstern und vieles mehr. Auch hier ist eine deutliche Zeitersparnis zu erwarten. Über den Mac App Store können gerade unbekanntere Programme leichter gefunden werden; außerdem ist eine Bewertung der Programme möglich. Davon profitieren Nutzer sowie Entwickler gleichermaßen. Entwickler zahlen an Apple eine Provision in Höhe von 30%, wie auch beim App Store auf den mobilen Geräten. Dafür erhalten sie teilweise Bekanntheit, Feedback der Nutzer, ein Feedback von Apple (da die Apps vor dem Einstellen in den Store überprüft werden) sowie eine innovative Platform, ihre Programme zu vertreiben. Selbstverständlich wird es weiterhin möglich sein, Programme auch ohne den Store zu installieren.

Preise, Verfügbarkeit, Systemvoraussetzungen: Mac OS X Lion wird im Sommer des nächsten Jahres veröffentlicht werden, Preise sowie Systemvoraussetzungen sind noch nicht bekannt. Der Mac App Store wird innerhalb der nächsten 90 Tage geöffnet und auch von Mac OS X Snow Leopard aus zugänglich sein.

Das neue MacBook Air — die nächste Generation MacBook.

Die alten Modelle der Air-Reihe hatten stolze Preise für wenig Leistung. Hier hat Apple sichtbar nachgebessert und bringt nun neben einer 13,3-Variante auch eine 11,6″-Variante auf den Markt. Ebenso wie die MacBook Pros sind die neuen Airs aus einem Stück Aluminium gefräst, was eine besonders gute Verarbeitung garantiert und die Geräte stabiler macht. Die Bildschirmauflösungen liegen im oberen Bereich (1440×900 beim 13,3″-Modell); es finden sich stromsparende Core 2 Duo-Prozessoren von Intel im Innern wieder, ebenso wie ein NVIDIA GeForde 320m-Grafikchip. An der Tastatur sowie dem Multi-Touch-Trackpad wurde bei keinem der beiden Modelle gespart, sie werden in voller Größe verbaut. Wie bei fast allen Produkten von Apple wurde auch hier auf Umweltfreundlichkeit geachtet und auf schädliche Materialien und Hilfsstoffe verzichtet.

Wichtigste Neuerung, die auch für Geschäftskunden am interessantesten sein dürfte: Der Verzicht auf Festplatten mit rotierenden Scheiben. Viel zu groß ist das Risiko, durch einen Sturz Daten zu verlieren. In den MacBook Airs ist Flash-Speicher verbaut, welcher deutlich zuverlässiger, kleiner und leichter ist. Noch dazu ist er bis zu 2x so schnell, was es beispielsweise möglich macht, dass die Geräte jederzeit blitzschnell aus dem Ruhezustand erwachen können.

Auch die Akkulaufzeiten von 7 Stunden beim großen Modell sowie 5 Stunden beim kleinen Modell können sich sehen lassen. Eine Standby-Zeit von bis zu 30 Tagen garantiert, dass die Geräte auch nach tagelanger Nichtbenutzung und Verweilen im Ruhezustand nicht viel an Akkuladung verlieren.

Die Abmessungen von 29,95 cm x 19,2 cm sind im normalen Bereich. Eine Höhe von 0,3 cm an der dünnsten bis hin zu 1,7 cm an der dicksten Stelle sind jedoch selten, wenn nicht sogar Alleinstellungsmerkmal der Geräte. Das Gewicht von 1,06 bzw. 1,32 kg ist ebenso wichtig, wenn man das Gerät häufig mobil nutzt.

Preise und Verfügbarkeit: Die neuen MacBook Air-Modelle werden ab sofort ausgeliefert; das günstigste Modell ist für 999 Euro inkl. MwSt. (827,35 Euro exkl. Urheberrechtsabgabe und MwSt.), das teuerste Standardmodell mit 256 GB Flash-Speicher ist ab 1.599 Euro inkl. MwSt. (1.331,55 Euro exkl. Urheberrechtsabgabe und MwSt.) erhältlich. Gegen Aufpreis kann man schnellere Prozessoren, 4 GB Arbeitsspeicher, ein USB-Superdrive (CD/DVD-Brenner) sowie einen USB-Ethernet-Adapter (Netzwerkschnittstelle) bekommen.

Unser Fazit

Apple hat nicht nur ein tolles Produkt noch besser und erschwinglicher gemacht, sondern mit iLife ’11 sowie der Einführung in Mac OS X Lion auch gezeigt, dass in Sachen Software auch in dieser technisch fortgeschrittenen Zeit noch Innovationen möglich sind. Auch hier ist der Preis gefallen, vormals kostete das iLife-Update noch über 50% mehr.

Wir melden uns in den kommenden Tagen und Wochen mit ein paar weiteren Artikeln zur neuen iLife-Suite und sind gespannt auf die weitere Entwicklung des neuen OS. Selbstverständlich werden wir uns auch hierzu melden, sobald neue Details bekannt werden.

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